Tochter von deutscher Ski-Legende geht nächsten Schritt

Tochter von deutscher Ski-Legende geht nächsten Schritt

Und nun wird der Kalender dichter.

Die ehemalige Doppel-Weltmeisterin Martina Ertl verfolgt die Karriere ihrer Kinder inzwischen vom Pistenrand. Tochter Romy, 18, hat ein Ziel: ganz nach oben in den technischen Disziplinen. Jetzt steht die nächste Stufe an, sorgfältig geplant und mit viel Rückenwind aus der Familie.

Die nächste Etappe: Europacup als Sprungbrett

Die Entscheidung ist gefallen: Romy rückt für den kommenden Winter in das Europacup-Team. Dieser Schritt markiert den Übergang von Nachwuchsrennen zu einem Umfeld, in dem Tagesform, Materialabstimmung und Nervenstärke über Punkte und Startplätze entscheiden.

Romy startet ab diesem Winter im Europacup-Team – die Brücke zum Weltcup ist gebaut.

Ihre Richtung stimmt: In der Saison 2024/25 kletterte die junge Bayerin achtmal in FIS-Rennen aufs Podium. Solche Resultate bringen wertvolle FIS-Punkte, bessere Startnummern und vor allem Selbstvertrauen. Der Einstieg in die zweithöchste Rennserie kommt also nicht aus dem Nichts, sondern auf Basis stabiler Leistungen.

Acht Podestplätze im Vorjahr untermauern den Aufstieg: Konstanz statt Strohfeuer.

Was der Aufstieg bedeutet

Der Europacup ist die Lehrwerkstatt des Weltcups. Hier fahren die besten Nachwuchsfahrerinnen Europas gegeneinander, häufig auf Weltcup-nahen Pisten, manchmal sogar auf denselben Hängen – nur mit geringerem Medienlärm. Wer hier punktet, sammelt Argumente für Weltcup-Einsätze, verbessert Startgruppen und erhält mehr Material- und Servicetests mit den Nationalteams.

Ebene Feld Ziel Hebel für Aufstieg
FIS-Rennen National + international gemischt FIS-Punkte verbessern Konstante Top-5, geringe Punkte
Europacup Europäische Spitze, Weltcup-nahe Dichte EC-Punkte, Standplatz im Team Podestplätze, Top-15 im Ranking
Weltcup Absolute Weltspitze Weltcup-Punkte, Quali für Finals Teamquote, EC-Gesamtergebnis, Nationen-Startplätze

Familienpower ohne Überdruck

Martina Ertl kennt die Tücken der technischen Disziplinen: wechselnde Rhythmen, kurze Reaktionsfenster, eisige Hänge, Materialentscheidungen im Minutentakt. Ihr Support ist präsent, aber nicht überdominant. Romy schätzt diese Mischung aus Nähe und Freiheit – sie holt sich Rat, wenn sie ihn will, und sie darf Fehler machen. So entsteht Vertrauen, das im Starthaus zählt.

Auch Bruder Luis sammelt Tore. Das zeigt: Skifahren ist in dieser Familie mehr als ein Beruf; es ist Alltag, Ritual und Austausch. Für die Mutter steht Gesundheit an erster Stelle, gefolgt von Motivation. Diese Reihenfolge klingt banal, trägt aber Karrieren durch zähe Phasen.

Technik-Schwerpunkt: Slalom und Riesenslalom

Romy setzt auf Slalom und Riesenslalom. Das passt zu ihrem Profil: schnelle Füße, klare Linie, saubere Druckphase. Im Slalom entscheidet die Präzision in der Vertikalität, im Riesenslalom die Balance zwischen Kante und Gleitphase. Beides lässt sich trainieren, doch beides verzeiht wenig.

  • Technik: Variabler Rhythmus, Druckaufbau früh im Schwung.
  • Kondition: Schnellkraft und Rumpfstabilität gegen Kurslänge und Schläge.
  • Material: Feinabstimmung von Platte, Bindung, Kantenwinkel, Struktur.
  • Kopf: Runs nach Fehlern zu Ende bringen, Risiko dosieren.
  • Reisen: Erholung, Schlaf, Ernährung auf kalten, langen Touren sichern.

Blick nach vorn: Der Fahrplan zum Weltcup

Wie wird aus Europacup der Weltcup? Es gibt Wege – und Geduld spart oft Verletzungen. Wer im Europacup konstant Top-10 fährt, rückt in die Teamquote. Podestplätze beschleunigen. Manche Nationen vergeben Startplätze auch über interne Qualifikationen. Und bei Heimrennen öffnet die „Nationale Gruppe“ zusätzlichen Athletinnen die Tür. Garantien gibt es keine. Chancen sehr wohl.

Timing spielt eine Rolle. Ein früher Sprung ohne stabile Technik kann Startnummern ruinieren und Vertrauen kosten. Ein später Sprung verschenkt Erfahrung. Das richtige Fenster liegt meist dann, wenn die Athletin nicht nur einen Lauf trifft, sondern zwei – an mehreren Wochenenden hintereinander.

Risiken im Griff behalten

Technische Disziplinen belasten Knie und Rücken. Prävention heißt: Athletikblöcke sauber aufbauen, Schnee-Volumen steuern, Stürze auswerten, Material ruhig anpassen. Wer die Saison intelligent zerstückelt, gewinnt mehr als mit Übermut im November. Romy bringt mit ihrem Umfeld genau dafür gute Voraussetzungen mit.

Woran man den nächsten Schritt erkennt

Im Europacup zählen nicht nur Podien. Entscheidend sind Muster. Wird die Ausfallquote kleiner? Bleibt der zweite Lauf stabil, wenn die Piste bricht? Kommen schnelle Zwischenzeiten auch bei schlechtem Licht? Antworten darauf sind oft wertvoller als ein einzelnes Topergebnis.

Ein Indikator kommt hinzu: die Startnummer. Sinkt sie, verbessert sich die Piste, steigen die Chancen auf Punkte – ein positiver Kreislauf. Romys Vorleistungen in FIS-Rennen helfen dabei. Das Team kann sie gezielt dort einsetzen, wo Hang und Setzung zu ihrem Stil passen.

Was Fans jetzt erwarten dürfen

Mehr Namen werden neben Romy auftauchen, denn der Europacup bündelt ganze Jahrgänge. Das macht die Serie spannend. Und es sorgt für Duelle, die in zwei, drei Wintern die Weltcup-TV-Zeiten prägen. Für Zuschauer lohnt es sich, die EC-Ergebnisse im Blick zu behalten; sie erzählen früh, wer später im Weltcup startet.

Zusatzwissen für Kontext

FIS-Punkte kurz erklärt: Je besser das Rennen besetzt ist und je näher die eigene Zeit an die Siegerzeit kommt, desto niedriger die Punkte – und desto besser die Startgruppe. Athletinnen jonglieren deshalb mit Rennkalendern: Wo lohnt der Start, wo wird nur müde gereist? Die Kunst liegt darin, Punkte zu holen, ohne Trainingsqualität zu verlieren.

Eine simple Wettkampf-Simulation hilft vor jedem Start: zwei Läufe, realistische Pausen, Material-Check unter Zeitdruck, ein mentaler „Reset“ nach einem Fehler. Wer diese Routine verinnerlicht, verliert weniger Körner am Renntag. Für eine 18-Jährige ist genau das Gold wert, weil es Nervosität kanalisiert.

Vorteil Europacup: dichtes Feld, aber noch genug Raum zum Lernen. Nachteile: viele Reisetage, wechselnde Bedingungen, wenig Glanz. Wer hier den Rhythmus findet, hält im Weltcup länger durch. Romy steht am Anfang dieser Phase – mit acht FIS-Podien im Rücken, einem klaren Plan und einer Mutter, die Erfahrung teilt, ohne den Ton anzugeben.

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